On the road and in the air –
11 Travel Hacks vom Profi

Dauernd auf Achse? Beruflich weil Sie es müssen, privat weil Sie es möchten? Wie heißt es bei J.R.R. Toelkien so schön? „Not all those who wander are lost.“ Manchmal ist der Weg tatsächlich das Ziel, manchmal kann sich so eine Anreise aber auch ganz schön ziehen. Um auch den Übergang vom „hier zum dort“ so angenehm, sicher, effizient und bequem wie möglich zu machen, hier 11 bewährte Tipps:

1) Weniger ist mehr.

Das gilt besonders fürs Packen und nicht nur dann, wenn Ihnen mit einem Economy-Flugticket ohnehin gepäckstechnisch die Hände gebunden sind. Das gilt in erster Linie für Bekleidung – notfalls gibt es „Rei in der Tube“ (die günstige Variante) oder Wäscheservice (die Luxus-Variante). „Allzeit bereit“ mag für einen Pfadfinder ein ehrenwertes Motto sein, doch je nach Art der Reise lassen sich die Gelegenheiten zu denen man passend gekleidet sein muss gut vorausplanen. Bewährt haben sich Basics, die man mit ein paar Accessoires variieren kann. Stichwort Lagenlook. Und falls Sie wider Erwarten doch eine Einladung zum Galadinner des Botschafters erhalten sollten, dann würden Sie zuhause vermutlich auch die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich für diesen Zweck neu einkleiden. Also. Das macht im Ausland ja ohnehin viel mehr Spaß.

2) Kreditkarten sind die wahre Universalwährung.

Vergessen Sie das kostspielige Umtauschen von Währungen bei Ihrer Bank. Die Spesen für die paar US-Dollar, Rubel und Pesos trüben das Urlaubsvergnügen nämlich schon im Vorfeld gewaltig. Und wetten dass Ihre Hausbank weder Falkland-Pfund, noch Quetzal, Tenge oder Loti in ausreichender Menge lagernd hat? Sollten Sie nicht gerade in die entlegensten Flecken dieser Erde reisen, dann könne Sie überall an den ATMs lokale Währung mit weniger Spesen mit Hilfe Ihrer Kreditkarte abheben. Oder gleich mit Kreditkarte bezahlen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Für Notfälle empfiehlt es sich einige mittelgroße bis kleinere Scheine an US-Dollar und Euro dabei zu haben. Und wenn Sie damit nur ein Taxi bis zu Ihrer Botschaft bezahlen müssen. Sie wissen schon. Das Galadinner.

3) Bringen Sie Ihr E-Ticket in Papierform mit.

Nein, das ist kein Scherz. Manche Fluglinien und Veranstalter wollen trotz des ausdrücklichen Vermerks „elektronisches Ticket“ einen Wisch in die Hand gedrückt bekommen. Auch in Zeiten digitaler Datenübermittlung. Versuchen Sie auch gar nicht erst, mit dem Thema „Papierverschwendung“ und „Umweltschutz“ die zweifelsohne entbrennende Diskussion für sich zu entscheiden. Ich spreche aus Erfahrung. Zücken Sie auf Nachfrage einfach das ausgedruckte Dokument und ersparen Sie sich und Ihrem Gegenüber den Ärger.

4) Scannen bzw. fotografieren Sie wichtige Dokumente.

Auch hier soll Ihnen Redundanz Ärger ersparen. Fotografieren Sie für Notfälle Ihren Reisepass, Ihren Führerschein und Ihre Reisedokumente mit dem Handy. Besonders paranoide Seelen (die Autorin bekennt sich schuldig im Sinn der Anklage) führen sogar Papierkopien mit sich – natürlich streng getrennt von den anderen Reisedokumenten. Und falls Sie ortsungebunden auf Ihren Email-Account zugreifen können: Schicken Sie sich Kopien auf Ihre Email. Dann haben Sie Ihre Dokumente digital überall verfügbar – ganz ohne Dropbox und Cloud.

5) Halten Sie einen Bailout-Plan für den absoluten Notfall bereit.

Das gilt vor allem für Alleinreisende und jene, die sich weit abseits ausgetretener (Touristen-)Pfade begeben. Lernen Sie die Adresse des nächstgelegenen Konsulats oder der nächsten Botschaft auswendig. Memorieren Sie die örtlichen Notrufnummern. Verstecken Sie genug Bargeld in Ihrem Schuh für ein Zugticket nach Hause. Belegen Sie einen Kurs in Selbstverteidigung. Und freuen Sie sich, wenn Sie Ihren Notfallplan nie in die Tat umsetzen müssen.

6) Schließen Sie eine umfassende Reiseversicherung ab.

Auch wenn dieser Tipp selbsterklärend sein sollte und in die Kategorie „weil man sie hat, braucht man sie nie“ fällt – überprüfen Sie Ihren Versicherungsschutz regelmäßig. Selbst wenn Sie nur zweimal im Jahr verreisen, könnte sich eine Jahresversicherung bereits für Sie rentieren.

7) Wählen Sie Ihre Gepäckstücke weise.

Ein Backpacker-Rucksack macht auf der Luxus-Kreuzfahrt keinen Sinn. Das 7-teilige Kofferset für einen Safari-Trip in Kenia? Hm. Eine faltbare Sporttasche für empfindliches Equipment? Der Mega-Koffer für das Liveaboard? Ein Trolley für die Patagonien Trekking Tour? Das Gepäck spielt ja nicht nur auf der Anreise eine Rolle. Das Handling muss zur Urlaubsart passen. Besonders, wenn man sein Gepäck selbst von A nach B bringen muss.

8) Machen Sie flüssige Kosmetika transporttauglich.

Nichts ist ärgerlicher als am Urlaubsort anzukommen und der ganze Koffer riecht nach ausgeronnenem Rasierwasser. Und die teure Bodylotion hat sich in sämtliche Kofferwinkel verkrochen. Um das zu verhindern: Deckel abschrauben, ein kleines Stück Plastikfolie darauflegen, Deckel wieder zuschrauben. Ich habe das Ministück Plastik auf einer dreiwöchigen Reise gehütet wie einen Schatz. Für die Rückreise. Und wie Airline-Bedienstete Ihr Reisegepäck behandeln muss ich Ihnen wohl nicht extra erklären.

9) Die Badehose gehört ins Handgepäck.

Nichts ist ärgerlicher als wenn der Koffer (Gott bewahre!) verschollen ist, oder (zum Glück weitaus häufiger der Fall) erst mit der nächsten Maschine nachkommt. Da sitzt man dann in verschwitzten Reiseklamotten am Hotelpool und sieht den anderen beim Baden zu. Ein Handtuch kann man ausleihen, ein bisschen Sonnencreme schnorren und Barfußgehen ist auch eine Option, aber bei Badekleidung geht die eigene über alles. So ein Bikini wiegt nicht viel und lässt sich garantiert noch irgendwo ins Handgepäck stopfen. Und hat schon manchen Urlaubsbeginn gerettet.

10) Das Zauberwort heißt „Noise-Cancelling“.

Nein, das hat nichts mit „Dinner Cancelling“ zu tun. Nicht ihr Magen soll frei sein von schwer Verdaulichem sondern ihre Ohren. Nämlich frei von Störgeräuschen. Wie dem dumpfen Dröhnen von Flugzeugturbinen. Möglich macht das die „noise-cancelling“ Technologie hochwertiger Kopfhörer wie jenen von Sennheiser oder Bose. Kopfhörer auf, einschalten und Sie sparen sich gute 20 bis 30 Dezibel Umgebungslärm, wenn Sie ein Nickerchen machen wollen. Wer mit einem Schnarcher das Zimmer teilt, wird die Noise-Reduction-Kopfhörer auch zu schätzen wissen. Vielleicht überhören Sie allerdings auch die Flugbegleiterin mit der Frage nach dem Getränk Ihrer Wahl. Es gibt schlimmeres.

11) Packen Sie Desinfektionstücher ins Handgepäck.

Wer will den Urlaub schon mit einer Erkältung starten? Oder im Badezimmer über der Kloschüssel verbringen? Ich habe durchaus Vertrauen in mein Immunsystem, aber haben Sie schon mal gesehen, wie ein Flugzeug gereinigt wird? Sie auch nicht? Haben Sie sich mal Gedanken gemacht, wie lange der Putztrupp Zeit hat zwischen dem Verlassen des Flugzeugs durch die Passagiere und dem Betreten durch die neuen Fluggäste? Eben. Bevor ich mich auf Langstreckenflügen mit dem Entertainment Center der jeweiligen Fluglinie vertraut mache, wische ich das Touchscreen-Display und sämtliche Armaturen ab. Paranoid? Vielleicht. Wissen Sie, worauf sich Studien zufolge im Flugzeug die meisten Keime befinden? Nein, nicht auf dem Toilettensitz. Der wird schließlich regelmäßig gereinigt. Auf den Gurtschnallen. Kein Scherz. Die werden nämlich nie geputzt.

Fotos:
Aircraft by Lars_Nissen_Photoart
Anzeigetafel by PhotoGrafix
Terminal by MichaelGaida
Lugage by Tookapic
(alle Pixabay)